Nachtrag zur Betriebs-versammlung
ARTIKEL 2023BETRIEBSVERSAMMLUNG
11/17/2023
Nachtrag zur Betriebsversammlung vom 18.09.2023
Ich habe da noch ein paar Fragen…
Die für uns vielleicht wichtigste Frage zuerst. Wenn ich heute als Spediteur aus „Überzeugung“ einen Elektro-LKW kaufe, spare ich dann CO2? Die schnelle Antwort ist NEIN!
Auf der Betriebsrätevollversammlung am 18.10.2023 in Wörth hatte ich die Gelegenheit diese Frage unserem Vorstandsmitglied Andreas Gorbach zu stellen. Die Antwort war „ja und nein“. Wenn ich in Deutschland einen E-LKW im Sommer tagsüber lade, dann generiere ich durchschnittlich 100g CO2 pro Kilometer. Lade ich einen E-LKW nachts im Winter, dann sind es etwa 800g co2/km. Ein moderner LKW mit Dieselmotor emittiert ungefähr 500g CO2/km.
Wie ich in meiner Rede, am 18.09.2023, auf der Bühne bereits sagte, ist der durchschnittlich (auf 12 Monate) emittierte CO2 Ausstoß bei uns in Deutschland ca. 400g CO2 pro Kilowattstunde. Bei unserem neuen eActros 600 wird angegeben, dass dieser voll beladen, eine Reichweite von 500km hat. Wir haben also einen Verbrauch von 1,2 kWh pro Kilometer. Wenn man dann wieder an unseren Energiemix denkt und wieviel ein LKW mit Dieselmotor verbraucht, erkennt man sofort, dass es leider keine Vorteile bringt und somit auch die Aussage co2-neutral im Fahrbetrieb, meiner Meinung nach, irreführend ist.
Es gibt bei uns in Europa nur ein einziges Land, was noch mehr CO2/kWh emittiert als wir und das ist Polen. Polen gewinnt gegenwärtig fast 80% seiner Energie aus Stein- und Braunkohle und emittiert durchschnittlich ca. 750g CO2/kWh. Dort macht das elektrische Fahren also momentan noch weniger Sinn, allerdings sind dort Atomkraftwerke im Bau und weitere in Planung.
In Frankreich (ca. 35g CO2/kWh), die voll auf Atomstrom setzen, oder auch die skandinavischen Länder, die nicht nur Atomstrom, sondern auch viel Wasser- und Windkraft haben, sieht die Rechnung für den Fahrbetrieb schon deutlich besser aus.
Bleibt also noch die Frage nach der Herstellung eines E-LKW und im Besonderen nach der Batterie, im Vergleich zu einem Dieselmotor. Auf diese Frage antwortete Andreas Gorbach folgendes. „Die Herstellung eines E-LKW und besonders die Herstellung der Batterie, ist viel energieintensiver als die Herstellung eines konventionellen LKWs. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Batterie mit erneuerbarer Energie herzustellen.“ Vielleicht gibt es diese Möglichkeit, wir tun es aber nicht und haben darauf vermutlich auch keinen Einfluss, solange wir unsere Batterien nicht selbst produzieren.
Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs verursacht also bei uns mehr CO2, als die bisherigen Antriebstechnologien.
Aber warum unternehmen wir solche Anstrengungen? Klar, wir machen das, weil es die Politik so vorgibt, aber warum ist das so? Wer hat entschieden, dass der Klimawandel menschengemacht ist, wo doch im Zentrum wissenschaftlicher Arbeit der Diskurs steht. Oder brauchen wir nach der Ölkrise, der drohenden neuen Eiszeit, dem Ozonloch, den ganzen Kriegen oder zuletzt der Coronapandemie ein neues, noch größeres Angstszenario?
Wissenschaftlicher Konsens ist, dass das Klima in Eiszeiten instabiler als in Warmzeiten ist. Nach gebräuchlicher Definition ist ein Eiszeitalter ein Zeitabschnitt, in dem die Festlandsbereiche mindestens einer Polarregion vergletschert beziehungsweise von Eisschilden bedeckt sind.
Wenn wir also in einer Eiszeit leben, ist es dann nicht selbstverständlich, dass unser Klima instabil ist? Wie kann dann der Versuch, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf höchstens 2°C zu beschränken dem Weltklima mehr Stabilität verleihen? Kann man diese Klimastabilität in einer Eiszeit überhaupt gewährleisten? Das heißt, kann eine globale Reduzierung des CO2-Ausstoßes auf null dazu führen, dass die für Eiszeiten typische Instabilität beendet wird und hier alles so bleibt wie es ist?
Als Hauptursache für den regelmäßigen Wechsel der Kalt- und Warmzeiten im Quartär (begann vor 2,6 Millionen Jahren), dem jüngsten Zeitabschnitt der Erdgeschichte einschließlich des Holozäns (begann vor 11.700 Jahren), gilt die sich periodisch verändernde Sonneneinstrahlung auf das Erdsystem auf Grund der Milanković-Zyklen.
Bei den Milanković-Zyklen handelt es sich um langperiodische Veränderungen der globalen Verteilung der auf der Erde eintreffenden Sonnenstrahlung über die jährliche Schwankungsbreite hinaus. Die Erdbahn um die Sonne, die Präzession der Erdrotationsachse sowie die Neigung der Erdachse und damit die wechselnden Einfallswinkel der Sonneneinstrahlung auf der Nord- und Südhemisphäre unterliegen dabei verschiedenen Orbitalzeitskalen.
Die Umlaufbahn der Erde um die Sonne ist eine Ellipse. Die Exzentrizität gibt an, wie stark die ellipsenförmige Umlaufbahn von einer kreisförmigen Bahn abweicht. Die Form der Umlaufbahn der Erde variiert von nahezu kreisförmig (geringe Exzentrizität von 0,0006) bis leicht elliptisch (hohe Exzentrizität von 0,058). Die gegenwärtige Exzentrizität beträgt 0,0167, was einer Variation der Einstrahlung um 6,9 Prozent entspricht. Bei minimal exzentrischer Erdbahn beträgt die Strahlungsänderung nur etwa 2 Prozent, im Maximum dagegen über 23 Prozent.
Ein Effekt, der von Milanković in seinen Berechnungen nicht berücksichtigt wurde, ist die periodische Kippung der Erdbahnebene im Vergleich zur Sonne-Jupiter-Ebene, die, wie die anderen Störungen auch, im Wesentlichen durch Jupiter und Saturn verursacht wird. Der Zyklus von etwa 100.000 Jahren deckt sich gut mit der Periodizität der Kaltzeiten während der letzten 700.000 Jahren.
Natürlich beeinflussen auch nichtastronomische Faktoren das globale Klima, wie beispielsweise die Veränderung der Erdatmosphäre hinsichtlich ihres Gehaltes an Aerosolen und Treibhausgasen (z.B. durch Vulkanismus), oder Veränderungen von Meeres- und Luftströmungen im Zuge der Kontinentaldrift. Solche Faktoren können sowohl untereinander als auch mit astronomischen Faktoren komplex wechselwirken, mit positiver und negativer Rückkopplung auf das Klima. Diese komplexen Wechselbeziehungen können dafür sorgen, dass ein Milanković-Signal in den Datensätzen manchmal nur undeutlich, oder gar nicht vorhanden ist. Das betrifft vor allem die Komponenten Präzession und Achsneigung, jedoch weniger die langperiodischen Exzentrizitätszyklen, die laut mehreren paläoklimatologischen Studien als stabile Einflussgröße über die letzten 541 Millionen Jahre nachweisbar sind.
Während des ca. 541 Millionen Jahre dauernden Phanerozoikums (Zeitalter des sichtbaren Lebens) betrug der zeitliche Anteil der aufgetretenen drei Eiszeitalter rund 30 Prozent, ist also der Zustand ohne vereiste Polregionen normal?
Kann der Mensch, zum ersten Mal in der Erdgeschichte, die typischen Eigenschaften eines ganzen Erdzeitalters verändern?
Es hat schon immer krasse Temperatursprünge in Eiszeiten gegeben, jetzt wird aber behauptet die globale Erwärmung hätte begonnen, als wir begonnen haben ein bisschen mehr Wasserdampf und CO2 in die Atmosphäre zu bringen. Inwiefern kann man ausschließen, dass die derzeitige globale Erwärmung nicht zu den bisher gewohnten, nicht menschengemachten Temperatursprüngen gehört, wie sie für Eiszeiten typisch sind?
Es gab auch Temperatursprünge, wo in verhältnismäßig wenigen Jahren, die Temperatur um 10 bis 15°C gefallen ist. Was hat damals dazu geführt und könnte das heute auch geschehen? Ist es also ausgeschlossen, dass wir in Zukunft einen Temperatursturz erleben?
Das gegenwärtige Holozän, das seit fast 12.000 Jahren herrscht, ist eine Warmzeit innerhalb eines Eiszeitalters, ein sogenanntes Interglazial. In diesem Interglazial kam es zwischen den Jahren 900 und 1400 n.Chr. zur mittelalterlichen Warmzeit (die Wikinger betrieben Ackerbau auf Grönland). Es wird vermutet, dass dieses Klima global war und falls das stimmt, was hat dazu geführt? Wenn es damals global wärmer geworden ist, ohne dass der Mensch Wasserdampf und CO2 in die Atmosphäre geblasen hat, woran hat es denn gelegen und wäre das heute auch noch möglich? Wenn es früher andere Ursachen gegeben hat, inwiefern kann ausgeschlossen werden, dass diese Ursachen heute keine, oder nur eine untergeordnete Rolle spielen? Und was hat nach 1400 n.Chr. dazu geführt, dass es nicht zu einem „Teufelskreis“ kam, sondern zu einem Stopp der Rückkopplungseffekte? Was hat dazu geführt, dass es global kühler wurde und ist es ausgeschlossen, dass gleiche Faktoren auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine kühlende Rolle für das Weltklima spielen werden?
Kann man einfach aufhören CO2 auszustoßen, können die Meere aufhören sich zu bewegen und kann die Sonne aufhören zu scheinen? Denn all das scheint ja einen gewissen Einfluss auf das globale Klima zu haben. Auch wenn wir aufhören diesen „Teufelskreis“ anzutreiben, die Weltmeere erwärmen sich ja bereits und auch die zunehmende Abholzung der Wälder setzt massiv CO2 frei. Können wir also wirklich den Klimawandel beherrschen?
Vor Millionen Jahren war die Wassertemperatur der Weltmeere zeitweise 20°C über dem heutigen Niveau. Dadurch stieg die Verdunstungsrate, es konnte weniger CO2 gespeichert werden, die Permafrostböden tauten auf, wodurch auch Methan (ein 17-mal stärkeres Treibhausgas) freigesetzt wurde, es wurde also immer wärmer.
Es kam also zu so einem „Teufelskreis“, aus dem man nicht mehr rauskommt, denn heute heißt es ja, wenn wir den Temperaturanstieg nicht auf 2°C beschränken, werden wir irreversible Klimaeffekte bekommen. Warum ist es damals nicht immer heißer geworden? Kam es damals wirklich zu einem „Teufelskreis“, vor dem wir gerade stehen? Und wenn nein, was hat ihn verhindert? Was hat den Prozess der stetigen Erwärmung gestoppt? Und dieser Trend wurde nicht nur irgendwann gestoppt, er wurde sogar umgekehrt, es ist ja heutzutage kühler. Was hat dazu geführt, dass es kühler wurde?
Warum war der damalige Trend doch reversibel, obwohl er doch heute, wenn die Wassertemperatur wieder 20°C höher wäre, sicherlich irreversibel wäre? Und könnte das heutzutage auch geschehen, könnte es heute wieder Faktoren geben, die dazu beitragen, dass es plötzlich kühler wird?
Wenn man sich folgendes Diagramm anschaut, hatten wir bereits die zehnfache Menge CO2 in der Atmosphäre und dabei ähnliche Temperaturen wie heute. Wir hatten aber auch schon mal ähnlich viel CO2 in der Atmosphäre wie heute und deutlich wärmere Temperaturen. Wie kann das sein?
Es gibt scheinbar nicht nur weitere Einflussfaktoren, es scheint auch Faktoren zu geben, die einen deutlich stärkeren Einfluss haben als CO2.
Kann ausgeschlossen werden, dass sich in Zukunft, durch einen äußeren Faktor zum Beispiel die Weltmeere weiter erwärmen und auch, ganz ohne unser Zutun, die Temperatur immer weiter steigt?
Gesetzt den Fall, wir könnten den Klimawandel beherrschen, obwohl das Klima in Eiszeiten extrem instabil ist. Wir könnten ihn stoppen, obwohl wir die Wirklichkeit, das Ausatmen, die Sonne und die Weltmeere nicht stoppen können, einfach, indem wir weltweit unglaubliche Anstrengungen unternehmen, die Weltwirtschaft so schnell wie möglich auf erneuerbare Energien umzustellen.
Selbst mit einer totalitär agierenden, mit umfassender Macht ausgestatteten „grünen“ Weltregierung, die die totale Energiewende auf dem ganzen Planeten befiehlt und durchsetzt, würde es im besten Falle 10 Jahre dauern, bis wir alle Kontinente auf Sonnen-, Wasser- und Windenergie umgestellt haben. Um das zu schaffen, muss innerhalb dieser 10 Jahre doch unglaublich viel Energie aufgewendet werden, die kann aber logischerweise größtenteils nur durch herkömmliche, fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas produziert werden. Was wiederum in den nächsten 10 Jahren notwendigerweise weltweit zu einem unglaublich hohen, zusätzlichen Ausstoß an CO2 führen wird. Innerhalb kürzester Zeit würden wir also nicht weniger, sondern mehr CO2 ausstoßen. Selbst wenn wir dann weltweit, umfassend erneuerbare Energien verwenden würden, hätten wir doch bis dahin so viel CO2 ausgestoßen, dass es zu den berüchtigten Kipppunkten und damit zu irreversiblen und zutiefst instabilen Situationen kommen würde. Oder können wir die Welt auf erneuerbare Energien umstellen und dafür ausschließlich, die bisher kaum vorhandenen, erneuerbaren Energien verwenden?
Und wenn wir das alles geschafft haben, also das Klima beherrschen, wie werden wir dann eigentlich die totalitäre, mit absoluter, globaler Verfügungsgewalt ausgestattete, planwirtschaftliche Weltregierung wieder los, oder geben die ihre Macht dann freiwillig wieder ab, sobald sie merken, dass das Klima nun definitiv stabil genug ist? Denn das sind ja die Guten!
Philipp Tiland